Ok, direkt zur Sache. Ebay schwächelt, besonders massiv bei Auktionen. Der größte Teil sind Festpreisangebote. Händler berichten über eine abnehmende Bedeutung im Marketingmix. Kaufland läuft ganz gut als Marktplatz, jedoch stark abhängig vom Sortiment. Bei Amazon gibt es (wie übrigens auch bei ebay) Klagen von Händlern über einen zunehmend mangelhaften Support und fast schon willkürliche Entscheidungen.
Amazon selbst hast sich offenbar ziemlich verkalkuliert. Der Einmal Effekt der ersten Lockdowns wurde ggf. falsch bewertet. Amazon legte sich die Lager in Erwartung dauerhafter Mehrumsätze voll. Mit einer Sättigung von Kunden, anderen Verkaufskanälen sowie geänderten Kundenanfragen sitzt man wohl auf einem ziemlichen Haufen alter Ware. Der blockiert jetzt den Lagerplatz für aktuelle Ware. Dazu kommen wahnwitzige Steigerungen bei Fracht. Ein Containertransport aus China liegt mittlerweile bei bis zu 15.000 Dollar. Vor einem Jahr waren das noch 1.500 bis 2.000 Dollar. Entsprechend schwierig ist es vor allem im Niedrigpreissegment und der Mittelklasse. Die Margen werden gedrückt, wenn man konkurrenzfähig bleiben will. Mehr dazu im Bericht der Süddeutschen.
Hier sehe ich eine schöne Gelegenheit, Amazon in verschiedenen Marktsegmenten anzugreifen. Ganz einfach: Wer Ware bei Amazon eingelagert hat, lässt sie dort liegen. Schön alles verstopfen. Neue Sortimente werden primär auf dem eigenen Shop sowie Marktplätzen angeboten, die selbst nicht als Verkäufer auftreten. Dazu Preisvergleiche und Social Media Aktivitäten – aber dann bitte geschickt. Jetzt wäre m.E. auch ein guter Zeitpunkt, stärker gegen chinesische Händler auf Amazon anzutreten. Mit Produkten aus europäischer Produktion, Nachhaltigkeit, guter Qualität sowie sicherer Zulieferer. Chinesische Händler und Importeure haben die gestiegenen Frachtpreise am Hals und unsichere Lieferzeiten. Übrigens sind, u.a. wegen mieser Manipulationen und Steuertricks, diverse Chinahändler bei Amazon rausgeflogen. Natürlich rücken sofort andere nach und die Tricksereien gehen weiter. Aber spätestens mit der globalen Mindeststeuer wird Amazon den Druck auf bspw. „halbwegs ehrliche“ Chinesen noch stärker weitergeben – sonst hängen sie selbst am Fliegenfänger.
Kaufland und idealo sind als Marktplatz und als Preisvergleich ziemlich gut unterwegs. Neben den üblichen Suchmaschinen lohnt ein Blick auf beide Plattformen. Zumal man diese recht bequem von modernen Shopsystemen ansteuern kann.
Es bleibt spannend.