Aha, ProSieben möchte Verivox, einen online Preisvergleich für Handy, Versicherungen und noch einiges mehr, kaufen. Macht Sinn, denn schon lange wird an durchgehenden Marketing- und noch mehr Vermarktungsketten gearbeitet. Nehmen wir einmal die Beispiele Superstar und Dschungelcamp. Diese werden über das Fernsehen initiiert. Aber es bleibt nicht bei den Sendungen alleine.
Zunächst einmal tauchen die Geschicht(ch)en der „Stars“ regelmäßig im normalen Programm wieder auf. Zusammen mit den ursprünglichen Sendungen erzeugt man so einen heftigen Mediendruck. Die Meldungen und Geschehnisse werden natürlich von Zeitschriften aufgegriffen. Viel interessanter sind aber die Geschehnisse auf dem Onlinemarkt. Nur dort kann man sofort ohne Medienbrüche Geschäftsabschlüsse generieren und nebenbei noch an der üblichen Werbung verdienen.
Das Rennen um die letzte Neuigkeit
Entsprechend heftig ist jetzt schon der redaktionelle Wettbewerb rund um diese Quick-and-dirty Formate und die Steuerung möglichst vieler Zugriffe. Logisch, dass es hierbei durchaus einmal ein Aufreger oder einen Skandal (bitte auch auf die Wortwahl im Fernsehen achten) geben darf – das bringt noch mehr Traffic.
Wer jetzt eine durchgängige Wertschöpfungskette hat, kann als Fernsehsender gleich mehrfach punkten. Auf dem eigenen Kanal, in den Nachrichten- und Boulevardsendungen wird ein Thema hochgekocht, das viele Zeitungen gerne aufnehmen und so für noch mehr Popularität sorgen. Wichtiger sind die ganzen „Exklusivinformationen“, welche die zuständige TV-Firma natürlich auf den Webseiten vorhält und die noch mehr Publikum anzieht.
Wer schnell ist, kann punkten
Wer jetzt einigermaßen genau ein passendes Angebot aus dem eigenen Haus einstreut, kann Handyverträge vermitteln, Versicherungen verkaufen oder Kredite einleiten. Und gerade bei den ganzen Finanzthemen ist immer noch sehr viel Geld unterwegs. Obendrein erhalten die Sender recht wertvolle Daten, mit denen sie bis hin zu Anpassungen der Programmthemen arbeiten können.
Da wiederum kann aber auch dem Online Marketing nutzen. Es gibt offenbar ein sehr großes Interesse einer doch beachtlichen Bevölkerungsgruppe. Wer sich jetzt schnell auf den Trend setzt, profitiert vom ganzen Gerede um die Stars, die Ereignisse und auch D-Promis sind so noch halbwegs vernünftig nutzbar. Es braucht halt nur der Medienrummel „abgegriffen“ werden. Vorsicht ist allerdings bei den juristischen Komponenten geboten – von der Nutzung von Markennamen bis hin zur Rufausbeutung.
Was mich einmal interessieren würde, ist die genaue Struktur der Fernsehzuschauer und was man dort an Umsätzen generieren kann :-).