Bekanntlich haben die Verlage ein sogenanntes Leistungsschutzrecht durchgesetzt, dass bspw. Google zur Zahlung verpflichten soll, wenn dort in der Suche die kurze Vorschau für Suchergebnisse angezeigt wird. Ob so etwas überhaupt Sinn macht, sei dahin gestellt. Immerhin schiebt Google eine Menge Benutzer auf die Onlineausgaben der Zeitungen, welche dort mit Werbung Geld verdienen können.

Reicht aber weiter

In direkter Konsequenz sind viele Zeitungen aus nicht nur Google faktisch herausgeflogen. Die Suchmaschine von T-Online beispielsweise mit ihrer riesigen Portalfunktion nutzt ebenfalls Google-Technik. Und dort findet sich nichts mehr von Bild, Welt oder Express. Geht aber noch weiter. Auch die Beteiligungen der Verlage wie etwa Xing (gehört zu Burda) oder Immonet (gehört zu Springer) sind hinausgeflogen.

Das ist doch prima 🙂

Nicht für die Verleger, sondern für viele Mitbewerber. Und schon haben auch kleinere Seitenbetreiber weniger Konkurrenz, können sich sowohl regional, wie auch bundesweit viel einfacher Marktanteile schnappen. Da juckt es einem doch geradezu in den Fingern, das ein oder andere Projekt zu starten. Genügend Geschäftsfelder hierfür gibt es jedenfalls, wenn die ganzen Portale und Onlineauftritte der Verleger nicht mehr bei der wichtigsten Suchmaschine und ihren Kooperationspartnern auftauchen.

Klassischer Schuss ins Knie

Klar, die Verlage wollen Geld. Klar, man möchte alle Mittel nutzen. Nur, ob es sinnvoll ist und so ein funktionierendes Geschäftsmodell darstellt, darf bezweifelt werden. Die Verlage wenden sich gegen die erhebliche und unbestrittene Marktmacht von Google. Ihrerseits setzen sie aber ihre Marktmacht für eine de facto Steuer auf Informationen ein, bei denen sie selbst an der Quelle sitzen. Beide Seiten tun sich da nicht viel. Wie gesagt, der Rauswurf aus Suchmaschinen wird die Werbeeinnahmen deutlich schmälern (weniger Zuführung), die Beteiligungen haben Probleme und ob das mit den Euronen aus dem Leistungsschutzrecht voll kompensiert werden kann, weiß ich wirklich nicht. Die belgischen Verleger hatten vor einiger Zeit einen ähnlichen Versuch unternommen. Der ist gründlich schief gegangen und nach heftigsten Einbrüchen bat man Google demütig um eine Wiederaufnahme in den Index……